Gravitationswellen

Numerische Relativitätstheorie

Gravitationswellen
Foto: pixabay.com

Gravitation ist eine der vier fundamentalen Wechselwirkungen in der Physik. Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie enthält Newtons Gravitationstheorie als klassischen Grenzfall und beschreibt die Gravitation als Krümmung der Raumzeit. Experimente haben die Allgemeine Relativitätstheorie in hoher Genauigkeit bestätigt, z.B. für die Ablenkung von Lichtstrahlen und Zeitmessungen im GPS. Sie beschreibt Schwarze Löcher, den Urknall und Gravitationswellen.

Einsteinsche Feldgleichung
Einsteinsche Feldgleichung

In der numerischen Relativitätstheorie werden die Einsteinschen Feldgleichungen auf dem Computer gelöst.

Das numerische Lösen dieser 10 gekoppelten, hochgradig nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen ermöglicht die Untersuchung

  • physikalischer Eigenschaften astrophysikalischer Systeme wie die Verschmelzung schwarzer Löcher oder Neutronensterne.
  • mathematischer Eigenschaften von Raumzeiten wie etwa Geometrie oder Horizonte.

Die numerische Relativitätstheorie ergänzt analytische Methoden und Störungstheorie, und ermöglicht die Berechnung von Phänomenen, die nicht mittels anderer Methoden untersucht werden können.

Von besonderem Interesse ist die Berechnung von Gravitationswellen. Während Methoden der Störungstheorie die Wellenformen in der Phase des Einspiralens binärer schwarzer Löcher liefert, ist es in der numerischen Relativitätstheorie möglich, Wellenformen der Verschmelzungsphase zu bestimmen. Diese simulierten Gravitationswellensignale sind hilfreich bei der Detektion von Gravitationswellen.

Das Lösen der Einsteinschen Feldgleichungen auf dem Computer ist eine große Herausforderung. Es ist erforderlich, viele verschiedene Themenfelder abzudecken.

  • Physik ist das Ziel, jedoch auch essentiell, um die Ergebnisse numerischer Simulationen zu verstehen und zu interpretieren.
  • Simulationen werden auf Hochleistungsrechnern ausgeführt, damit diese in angemessener Zeit abgeschlossen werden können
  • Mathematik wird benötigt, um die Einsteinschen Feldgleichungen in ein wohlgestelltes Anfangswertproblem umzuschreiben.
  • Numerik stellt Methoden hoher Genauigkeit bereit, um die Einsteingleichungen zu diskretisieren und Lösungen zu berechnen.

Arbeitsgruppe

  • Prof. Dr. Bernd Brügmann
    Prof. B. Brügmann
    Prof. B. Brügmann
    Foto: B. Brügmann

    Werdegang

    • 1987. M.S. in Mathematik, Syracuse University, USA
    • 1993. Ph.D. in Physics, Syracuse University, USA
    • 1993 - 1995. MPI für Physik, München
    • 1995 - 2002. MPI für Gravitationphysik, Potsdam
    • 2002 - 2004. Associate Professor, Penn State University, USA
    • seit 2004 Professor, Lehrstuhl für Gravitationstheorie, FSU Jena
    Mehr erfahren
  • Prof. Dr. Sebastiano Bernuzzi
    S. Bernuzzi
    S. Bernuzzi
    Foto: S. Bernuzzi

    Werdegang

    • 2009 PhD in Theoretischer Physik, Universität Parma, Italien
    • 2009-2014 Postdoc am TPI
    • 2014-2015 Senior Postdoc at TAPIR/CaltechExterner Link
    • 2014-2017: Rita Levi Montalcini fellow, Universität Parma, Italien
    • 2017: Habilitation
    • 2017-2018 Associate Professor, Universität Parma, Italien
    • 2017-2022 ERC-StG fellow
    • seit 2018 Professor am TPI
    Mehr erfahrenExterner Link
  • Florian Atteneder

    Werdegang

    • 2017-2019: M.Sc. Physik an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich), Masterarbeit: „The rotating mass shell in the general theory of relativity“
    • Seit 2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am TPI.
  • Maximilian Hahn
  • Felix Heinze
  • Diana Nitzschke
  • Mads Sørensen

Ehemalige Mitarbeiter und Doktoranden

  • Dr. Marcus Bugner
  • Dr. Vivek Chaurasia
    • Bis 2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am TPI
    • Danach: Postdoc an der Universität Stockholm
  • Dr. Daniela Cors
  • Dr. Tim Dittrich
  • Dr. Reetika Dudi
    • Bis 2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am TPI
    • Danach: Postdoc am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, Potsdam)
  • Dr. Francesco Maria Fabbri
  • Dr. Maximilian Kölsch
  • Dr. Niclas Moldenhauer
  • Dr Sarah Renkhoff
  • Dr. Roxana Rosca Mead
  • Dr. Hannes Rütter
    • Bis 2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am TPI, Promotion
    • Danach: Postdoc am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, Potsdam)
  • Dr. Ondrej Zelenka