Forschende des Leibniz-IPHT und der Universität Jena – hier in einem Forschungslabor am Abbe Center of Photonics auf dem Beutenberg-Campus.
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Jenaer Photonik in europäischer Spitzenliga

EU-Projekt PHORTIFY stärkt Ausbildung und Forschung in Europa
Forschende des Leibniz-IPHT und der Universität Jena – hier in einem Forschungslabor am Abbe Center of Photonics auf dem Beutenberg-Campus.
Foto: Sven Döring / Leibniz-IPHT
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Meldung vom: | Verfasser/in: Lavinia Meier-Ewert
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Mit dem Start des EU-Projekts PHORTIFY im September 2025 stärkt Jena seine Position als europäisches Zentrum für Optik und Photonik. Drei Partner aus der Lichtstadt sind beteiligt: die Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Abbe School of Photonics (ASP), das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) sowie die Active Fiber Systems GmbH. Gemeinsam mit neun weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Europa wollen sie die Ausbildung im Zukunftsfeld Photonik auf europäischer Ebene weiterentwickeln und junge Talente für Forschung und Industrie gewinnen. Zum Konsortium gehören unter anderem die École Polytechnique in Frankreich, die TU Delft, das Politecnico di Milano und das Instituto de Ciencias Fotónicas (ICFO) aus Barcelona. Geleitet wird das Konsortium von der Vrije Universiteit Brussel.

Ausbildung im europäischen Netzwerk stärken

PHORTIFY startet mit etablierten, renommierten internationalen Masterstudiengängen an der Uni Jena, etwa den Programmen der ASP. Das Konsortium entwickelt auf dieser Basis flexible Lehrangebote, die Studierenden und Berufstätigen in ganz Europa den Zugang zu praxisorientierter Aus- und Weiterbildung in Hochtechnologien rund um die Photonik erleichtern sollen. Ziel ist es, die Ausbildung junger Talente durch internationale Austauschprogramme, hybride Lehrangebote und enge Kooperationen mit Unternehmen zu stärken.

»Die Mitwirkung in diesem Konsortium ist für uns eine große Ehre«, sagt Dr. Christian Helgert, Geschäftsführer des Abbe Centers of Photonics an der Universität Jena. »PHORTIFY zeigt, dass wir in Jena mit Universität, außeruniversitärer Forschung und Unternehmen gemeinsam in der Champions League der Photonik mitspielen. Jena wird europaweit als ›Stadt des Lichts‹ wahrgenommen und hat eine ungebrochen hohe Attraktivität für Studierende, die wiederum unser akademisches Miteinander und unsere Forschung bereichern.«

Forschung, Lehre und Praxis vernetzen

Das Leibniz-IPHT bringt seine Expertise in biomedizinischer Diagnostik und photonischen Verfahren ein und entwickelt Konzepte für digitale, ferngesteuerte Labore; so können Studierende auch ortsunabhängig praktische Erfahrungen sammeln. »Internationale Zusammenarbeit ist für wissenschaftliche Exzellenz unverzichtbar. Am Leibniz-IPHT erleben wir täglich, dass Vielfalt der Kulturen und Perspektiven die Grundlage für Fortschritt ist. Mit PHORTIFY schaffen wir ein Umfeld, in dem junge Menschen aus aller Welt gemeinsam forschen, lernen und wachsen können«, betont Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT und Professor der Universität Jena.

Als Industriepartner aus Jena verbindet die Active Fiber Systems GmbH die akademische Ausbildung mit praktischen Anforderungen der Wirtschaft. Dr. Tino Eidam, CTO von Active Fiber Systems, erklärt: »Jena bietet mit vielen motivierten Absolventinnen und Absolventen gute Voraussetzungen – dennoch ist der Fachkräftemangel, besonders in technischen Bereichen, spürbar. Deshalb setzen wir frühzeitig auf neue Wege: Mit PHORTIFY fördern wir gezielt Talente, ermöglichen Praxiserfahrung im Studium und schaffen echte Bleibeperspektiven. So stärken wir Forschung und Industrie und erhöhen Jenas internationale Sichtbarkeit.«

Jena als Zentrum der Photonik

PHORTIFY macht die besondere Stärke des Standorts Jena deutlich: Universität, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen arbeiten hier eng zusammen. Diese Vernetzung prägt die Stadt seit vielen Jahren und sorgt dafür, dass Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung gelangen können. Die drei Jenaer Partner kooperieren bereits in zahlreichen Projekten erfolgreich, etwa bei der Entwicklung einer Sonde für die Krebsdiagnostik, die mithilfe von Laserlicht Tumorgewebe während einer Operation präzise sichtbar macht und entfernen hilft.

Zum Projektstart sind für die Jenaer Partner Fördersummen in Höhe von insgesamt rund 1,24 Mio. Euro eingeplant. Das Konsortium umfasst insgesamt 12 Partner aus Hochschule, Forschung und Industrie (7 Hochschulen, 3 Forschungsinstitute, 2 Unternehmen).

Das Kick-Off-Treffen findet am 10. September 2025 in Brüssel statt. Die Projektpartner planen, Lehre, Forschung und Praxis in den kommenden vier Jahren enger zu verzahnen und so zusätzliche Chancen für Studierende und Unternehmen zu eröffnen.

Kontakt:

Christian Helgert, Dr.
Abbe Center of Photonics
Abbe Center of Photonics, Raum 205
Albert-Einstein-Straße 6
07745 Jena Google Maps – LageplanExterner Link