
POLARIS ist derzeit das einzige, vollständig Dioden-gepumpte Lasersystem, das Pulsspitzenleistungen von 200 TW erzeugen und für Experimente mit hohen Intensitäten eingesetzt werden kann. Mit dem POLARIS-System, welches auf einer Laborfläche von 250 m² aufgebaut ist, werden am IOQ und HI-Jena Experimente zur Laser-Teilchenbeschleunigung durchgeführt.
Um die Pulse mit einer Pulsdauer von 100 fs effizient zu verstärken, ist POLARIS nach dem Prinzip der Chirped-Pulse Amplification (CPA) aufgebaut. Es verfügt neben fünf Laser-Verstärkern über ein Strecker-Kompressor-System mit der Besonderheit eines sogenannten aktiven Streckers und eines Mosaik-Gitter-Kompressors. Als aktives Medium werden Ytterbium dotiertes Fluorid-Phosphatglas und CaF2 verwendet, die durch Hochleistungslaserdioden mit einer Wellenlänge von 940 nm gepumpt werden. Das Glas wurde vom Otto-Schott-Institut der FSU Jena speziell für POLARIS entwickelt. POLARIS erzeugt Laserpulse mit einer Zentralwellenlänge von 1030 nm und einer Bandbreite von bis zu 19 nm (FWHM). Um das aktive Medium zwischen den einzelnen Pulsen ausreichend kühlen zu können, werden die Laserpulse derzeit mit einer Wiederholrate von 1/50 Hz erzeugt.
Aktuell können mit POLARIS Laserpulse mit einer Pulsenergie von 54 J vor dem Kompressor erzeugt werden. Nach dem Kompressor werden Laserpulse mit bis zu 17 J Pulsenergie in einer Pulsdauer von 100 fs routinemäßig im Experiment eingesetzt.
Durch die Verwendung von adaptiver Optik erreichen die Intensitäten im Fokus nahezu 1021 W/cm2. Die Fokusfläche ist dabei lediglich 8 μm2 groß. Der zeitliche Intensitätskontrast der Laserpulse beträgt aktuell bis zu 1012 für die verstärkte spontane Emission (ASE) und kann mit Hilfe eines Plasma-Spiegels oder durch die Verwendung der zweiten Harmonischen weiter verbessert werden. Zur Untersuchung der Laser-Plasma-Experimente steht weiterhin im Target-Bereich ein zeitlich synchronisiertes Kurzpuls-Probe-Laser-System bei einer Zentralwellenlänge um 800 nm zur Verfügung (10 fs Pulsdauer / 20 μJ Pulsenergie). Der für erfolgreiche Experimente zur Teilchenbeschleunigung sehr wichtige zeitliche Intensitätskontrast ist ebenso wie die Erhöhung der verfügbaren Pulsenergie ein wesentlicher Gegenstand der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Lasersystems.
Ansprechpartner:
- Dr. Marco Hornung
- Dr. Joachim Hein
- Prof. Dr. Malte C. Kaluza
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POLARIS Steuerraum
Foto: RLP -
Frontend Labor
Foto: RLP -
Oszillator Mira900 und Strecker
Foto: RLP -
Vierter Verstärker
Foto: RLP -
Skizze des 5. Verstärkers
Foto: RLP -
Eins von beiden vertikalen Tischen des 5. Verstärkers
Foto: RLP -
Blick in das Pumpmodul des 5. Verstärkers
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena) -
POLARIS Kompressor
Foto: RLP -
Pulskompressor während des Aufbaus
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena) -
Mosaikgitter des POLARIS Kompressors
Foto: RLP -
POLARIS Targetaria mit Vakuum Experemenitierkammer in der Mitte
Foto: RLP
- 54 J pulses with 18 nm bandwidth from a diode-pumped chirped-pulse amplification laser systemExterner Link
- The all-diode-pumped laser system POLARIS – an experimentalist’s tool generating ultra-high contrast pulses with high energyExterner Link
- Intracavity stretcher for chirped-pulse amplificationExterner Link